Studien stehen ganz am Anfang eines Projekts und sind der erste Schritt des Initiators, meist des Anlagenbetreibers, nach der Projektidee.
Je nach Zielrichtung werden Machbarkeitsstudien, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Variantenvergleiche mit Kostenschätzungen erstellt.
Verdichterauswahlstudien, auch kombiniert mit der Untersuchung verschiedener Antriebe, sind ein typisches Beispiel. Nach Definition der Prozessdaten, des Betriebsregimes und kaufmännisch / wirtschaftlichen Randbedingungen werden verschiedene Verdichter- / Antriebskonfigurationen definiert. Die sinnvollen Varianten werden technisch bewertet und hinsichtlich ihrer Investitionskosten und Betriebskosten untersucht.
Mit Hilfe eines dynamischen Verfahrens der Investitionskostenrechnung, der Kapitalwertmethode, wird die technisch und wirtschaftlich vorteilhafteste Variante erarbeitet. Sensibilitätsbetrachtungen bezüglich der zu erwartenden Bezugspreise für elektrische Energie, Erdgas oder des Zinssatzes berücksichtigen mögliche Unsicherheiten und schaffen Vertrauen in die geplante Investition und in eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals.
Wenn sich der Projektinitiator für die Realisierung des Projekts entscheidet, beginnt das Basic Engineering.
Häufig beinhaltet der Begriff des Basic Engineerings eine gewisse Unschärfe. Daher ist die Erwartung des Auftraggebers genau zu formulieren. Idealerweise wird für das Basic Engineering eine Liste der zu erarbeitenden Dokumente und Zeichnungen festgelegt.
Im Basic Engineering erfolgt die Systemauslegung und es werden insbesondere das Verfahrensfließbild (Process Flow Diagram) mit Verfahrensbeschreibungen und der Aufstellungsplanung (Layout) entwickelt. Spezifikationen der Hauptkomponenten wie Maschinen, Apparate und Behälter werden hinsichtlich der Kernanforderungen erarbeitet und ggf. werden Richtangebote eingeholt. Konzepte für die E-Technik, MSR-Technik, Prozessleittechnik, Rohrleitungen, etc. werden festgelegt und erste RI-Fließbilder angefertigt.
Das Basic Engineering wird durch einen Projektterminplan, eine Kostenschätzung und die Definition der Vergabepakte abgerundet. Einflüsse der Genehmigungsverfahren und des Marktes fließen ein.
In der frühen Konzeptionsphase werden ca. 80% der Gesamtkosten eines Projekts festgelegt, was die Bedeutung dieser Projektphase eindrucksvoll verdeutlicht.
Ein Extended Basic Engineering wird gelegentlich als FEED bezeichnet. Das FEED (Front End Engineering & Design) dient dem Tendering-Prozess für EPC-Kontraktoren (Engineering-Procurement-Construction).
Das Detail Engineering beinhaltet die Ausführungsplanung für die Montage. Die Konzepte aus dem Basic Engineering werden schrittweise zur baureifen Planung vertieft.
Die Angaben und Informationen von Hersteller und Lieferanten sind in die Planung zu integrieren. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Schnittstellen insbesondere zwischen den einzelnen ingenieurtechnischen Fachrichtungen und an den Liefergrenzen von Herstellern/Lieferanten zu legen. Projektteams mit langjährig erfahrenen Experten, die in allen Bereichen von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme gearbeitet haben, vermeiden „Fallstricke“ und beugen rechtzeitig vor.
Im Rahmen der Ausführungsplanung werden Massenauszüge erstellt, die für Ausschreibungen von Lieferungen und Leistungen dienen. Ergebnisse der Ausführungsplanung werden für Antragsunterlagen in Genehmigungsverfahren verwendet.
Es ist sehr vernünftig, in dieser Phase die Ablagestruktur der Enddokumentation festzuschreiben.
Mittels Expediting wird die Lieferung von Maschinen, Apparaten, Packaged Units, Behältern aber auch von Armaturen zum vorgegebenen Termin bei spezifizierter Qualität sicher gestellt.
Anhand von Unterlagen, welche zu spezifizieren sind, werden Hersteller und Lieferanten engmaschig auch mittels Besuche im Herstellerwerk geführt.
Der Inbetriebnahmeleiter verantwortet die termingerechte Bereitschaft der ihm anvertrauten Anlage zum bestimmungsgemäßen Betrieb.
Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere die Überwachung und Steuerung der ordnungsgemäßen Inbetriebnahme von Anlagenkomponenten und der Gesamtanlage, die Erstellung und Prüfung/Freigabe von Inbetriebnahmedokumenten sowie die Gaserstbefüllung (bei Anlagen der Gasindustrie) und Inbetriebsetzung von Anlagenteilen und der Gesamtanlage. Weiterhin koordiniert er den Probebetrieb und die Leistungsnachweise der verschiedenen Anlagenkomponenten.
Ein sehr gutes Fachwissen, ein vom Teamgeist geprägtes Führungsverhalten sowie eine sichere Urteils- und Entscheidungsfähigkeit gewährleisten, die vereinbarten Ziele zu erreichen.
Die Schulung von betriebsinternen Mitarbeitern ist ein wesentliches Element zur Erhöhung der Arbeitssicherheit und zur Förderung des Verständnisses für die technische Anlage.
Die Erstellung und Durchführung von technischen Schulungsprogrammen, welche auf die verschiedenen Aufgaben der Mitarbeiter abgestimmt sind, investiert in die Fachkunde der Mitarbeiter.
Die Vorbereitung fundierter und aussagekräftiger Unterlagen zur Schulung über den Betrieb und die Wartung technischer Anlagen ermöglichen eine gezielte Wissensvermittlung im betrieblichen Umfeld des Anlagenbetreibers.